Sonntag, 4. Januar 2015

Gleise

>>do the angels 
hear the news 
today ?
seems like my life 
is gonna change. <<


Heute weiß ich nicht genau, was ich schreiben soll.
Es ist der 4. Januar 2015 und ich fühl mich immer noch wie 2014.
Sollte sich in meinem Kopf kein Schalter umgelegt haben, so wie jedes Jahr, der mir sagt sei wieder frei und glücklich ? Geh tanzen als ob es keinen Morgen gibt, lache als ob die ganze Welt ein Witz wäre! Ein Schalter, damit sich meine Welt weiter dreht. Aber sie ist steht. Stehen geblieben im September 2014. 
Natürlich habe ich bemerkt, dass sich etwas weiterentwickelt hat. Ich bemerkte wie mein Körper sich verändert hat. Zu meiner Zufriedenheit nur zum Positiven. Die Beine sind straffer, die Dehnungsstreifen verschwinden, mein Bauch wird endlich flacher, mein Po sieht knackiger aus als vor einigen wenigen Monaten, meine Naturhaarfarbe kommt langsam zum Vorschein [trotz neuerlichem Haarfärbevorfall], außerdem werden sie wieder länger, meine Haut wird klarer.
Alles besser oder ?

Auch die super enge Hose sieht besser aus denn je und ich sollte strotzend vor Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl durch die Straßen laufen. Doch wieder mal holt mich ein Phänomen ein, von dem ich behaupte, dass es nicht nur mich trifft.
Ist noch irgendwer vollkommen nutzlos nach einer Trennung ? Ich spreche hier nicht von der Woche Trauer nach einer zweimonatigen Beziehung. Ich rede von dem wirklich ernsten Scheiß, bei dem man erst mal nicht essen kann, nicht schlafen kann, nicht aufwachen kann, nicht aufstehen kann, nicht lachen kann und andere Männer oder Paare zum kotzen findet ? Und selbst nach drei Monaten immer noch anfängt zu weinen, weil man diese eine Person vermisst ? 
>> lost my mind over you. << 
Und wenn man regelmäßig hilflos vor anderen Personen steht, unfähig zu erklären was im eigenen Leben fehlt, warum man traurig drein schaut, nicht lachen kann und aussieht wie ein Zombie. Unfähig den Kummer auszudrücken.

Meine Prognose sieht nicht gut aus... Ich hatte im Jahre 12/13 eine dreimonatige Beziehung [ ob gut oder schlecht ist ja Stulle] und ich hatte eine mindestens halbjährige Phase in der ich völlig sinnlos daher vegetiert bin.
Jetzt hatte ich fast ein Jahr lang eine Beziehung ... hochgerechnet heißt das nichts Gutes für meine Zukunft. 


Sieht man es von einer metaphorischen Seite, so sind wir alle nur Gleise, Gleise auf einem bestimmten Kurs. Immer daran gelegen so schnell wie möglich die Ziele zu erreichen, die man sich vornahm. Landschaften ziehen nur an uns vorbei, rauschen in einem Mischmasch aus Farben und Formen,Linien und Objekten vorbei.
Wir sind nur Gleise, die Umgebung ist nebensächlich, zweitrangig, nichtig und nicht beständig. 

Ist es vorbestimmt wohin wir führen? Ist es bestimmt welche Gleise wir kreuzen ? Und wie lange wir parallel zueinander verlaufen und uns eine Strecke teilen, uns Gesellschaft leisten?

Ist uns vorbestimmt wie lange wir mit einer Person glücklich sein dürfen ? Und wenn wir eine Weiche falsch gestellt haben gibt es kein Zurück.
Ich frage mich ob man sich gegenseitig einholen kann, wenn man plötzlich schneller ist. Zurück zu der Person, dem Gleis zurückkehren kann mit der man einige Zeit gefahren ist. Nebeneinander, man hat sich daran gewöhnt und auch wenn man auf einem steinigen Gleisbett daherrollt ist die Zeit perfekt und angenehm. 




Doch am Ende ... sind auch die Gleise wieder einsam. 












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