Lepus europaeus (c) geo.de/ Feldhase |
Er ist cirka 60 cm groß, hat erdbraunes bis graubraunes Fell und lange Ohren. Mit seinen überdurchschnittlich langen Hinterläufen kann er auf kurzen Strecken bis zu 80 km/h erreichen.
Feldhasen leben außerhalb der Paarungsphase, von Februar bis Oktober, solitär in einem dauerhaften Revier. Das bedeutet, sie sind standortgebunden und wechseln in der Regel nicht das Revier.
Trotz einer Wurfrate von bis zu fünf Nachkommen pro Wurf und mehreren Würfen pro Jahr, geht die Zahl der Feldhasen in Deutschland immer weiter zurück.
"In den vergangenen Jahrzehnten ist die Hasenpopulation in Nordostdeutschland stark zurückgegangen. Laut WILD-Länderbericht 2013 liegen in Brandenburg die Besatzdichten des Feldhasen damit schon länger unter den Zahlen aus den westlichen Bundesländern. Ihr Bestand ist aber auch im bundesweiten Vergleich nur auf niedrigem Niveau stabil, weil Landnutzung, die Zersiedlung der Landschaft und der zunehmende Straßenverkehr den Hasen überall das Leben schwer machen."( Zitat: Proplanta.de ( Artikel) )
Brachliegendes Feld in Brandenburg (c) Tina Bloch |
Doch wo liegt das Problem der Feldhasen ? Gibt es doch in Brandenburg ausreichend Ackerflächen.
Feldhasen leben hauptsächlich auf gut überschaubaren Acker- oder Feldflächen. Doch durch eine immer intensivere Bewirtschaftung mit ganzjährigen Getreiden o.ä. wird es für die Hasen schwer ein Feld zu finden, auf dem sie dauerhaft und ungestört ihre Sasse graben können. Zudem, auf bewirtschafteten Feldern wachsen keine Wildkräuter, essbare Wurzeln, Gräser oder andere Pflanzen aus dem Speiseplan der Hasen.
Zwei große Problemfaktoren sind also fehlender oder schwindender Lebensraum und wie auch schon bei den Wildvögeln, mangelnde Futterressourcen. Dazu kommt der immer weiter fortschreitende Straßenbau und auf genau diesen Straßen werden jährlich bis zu 60.000 Hasen getötet.
Auf der roten Liste ( www.berlin.de/ rote Liste ) für Berlin( Stand 2003) kann man auch für Brandenburg den Status des Feldhasen nachlesen. Er gilt in Berlin und Deutschland nur als " gefährdet", in Brandenburg jedoch als "stark gefährdet" .
Jetzt zu dem eigentlichen Grund für diesen Beitrag.
Im Speckgürtel von Berlin gab es eigentlich immer viel Natur , freie Flächen, Acker und Naturschutzgebiete. Ich selbst bin direkt neben einem Naturschutzgebiet aufgewachsen.
Doch leider geht der Trend in diesen Gemeinden zur Zeit mehr dazu Kapital zu machen, anstatt den naturnahen Charme der Gemeinde zu erhalten.So werden von neu zugezogenen Bewohnern fast alle Bäume, Wildhecken und Sträucher entfernt oder gefällt [ Leider ist es momentan sehr, sehr leicht eine Fällgenehmigung zu erhalten] . Gefühlt jede freie Fläche die zur Verfügung steht, wird bebaut, ohne Rücksicht auf Verluste. Anderthalb Meter Rasen statt summender und zwitschernder Vielfalt im Biotop Garten. Nun soll in naheliegender Zukunft in einer angrenzenden Gemeinde ein Feld bebaut werden. Ich selbst gehe häufig dort mit meinem Hund Sam spazieren und konnte mit einer Freundin, bei genau so einem Spaziergang drei Feldhasen beobachten. Direkt neben der Hauptstraße, neben Häusersiedlungen. Umso wichtiger wäre es , den noch vorhandenen Lebensraum auf diesem Feld zu erhalten.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher wie unsere Vorgehensweise sein wird, aber ich schätze mal wir werden alles Mögliche tun um eine Bebauung irgendwie zu stoppen.
Vermutlich kann man sich den Protest der ansässigen Bürger zu nutze machen, da es bereits Proteste gegen eine Bebauung gab.... ich halte euch auf dem Laufenden.
Quellen und informative Artikel zu diesem Thema:
www.deutschewildtierstiftung.de
www.nabu.de
www.berlin.de
www.lfu.brandenburg.de
https://www.berlin.de/Rote Liste